Die Whisky-Regionen Schottlands und deren Einfluss auf den Whisky
Sei es, weil die Temperaturen im Norden oben rauer und kälter sind, sei es im Süden, wo die Temperaturunterschiede größer sein können.
Schottland wird in die folgenden Whisky-Regionen unterteilt:
- Campbeltown
- Highlands
- Inseln
- Islay
- Lowlands
- Speyside
CAMPBELTOWN:
Die Halbinsel von Kintyre, die sich an der südlichen Grenze Schottlands befindet, ist das Zuhause von Campbeltown. Die am Meer gelegene und von Bergen umgebene Stadt Campbeltown war Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem wegen einer Sache berühmt – dem Single Malt Whisky. Von den ehemals 34 Destillerien sind heute noch drei Brennereien verblieben, die den aromatischen und außergewöhnlichen Whisky herstellen: Glen Scotia, Glengyle (Kilkerran Whisky) und Springbank.
In allen auf Kintyre produzierten Whiskys findet sich die raue Küstenlandschaft auch im Geschmack wieder. Insgesamt überzeugen die Campbeltown Single Malt Whiskys mit ihren vollen und tiefen Aromen, ihrer Geschmacksvielfalt sowie einen leicht salzigen Abgang. Die bekannteste Destillerie Campbeltowns ist Springbank. Bei der Herstellung des Single Malts wird hier besonders viel Wert auf Tradition gelegt, die ihre Vollendung in den drei Whiskys Longrow, Springbank und Hazelburn findet. So schmeckt der Longrow sehr kräftig, nach Rauch und Torf, der Springbank weniger kräftig mit leichten Torfnoten. Der Hazelburn Whisky hingegen hat keinerlei rauchige Aromen und schmeckt angenehm leicht. Die Glen Scotia Destillerie stellt einen leicht rauchigen, salzigen und sehr kräftigen Single Malt her, dessen Geschmack noch lange auf der Zunge verweilt.
HIGHLANDS:
Single Malts Whiskys aus den Highlands sind Whiskys, die in einer der dramatischsten und zauberhaftesten Regionen Schottlands „geboren“ werden. In einer von sattem Heidekraut überwucherten Landschaft, die von zerklüfteten und rauen Bergen durchdrungen wird, gibt es unzählige Destillerien, die ihre speziellen Single Malt Whiskys vor diesem malerischen Hintergrund kreieren.
An der westlichen Küste der Region, den Western Highlands, besitzen die verschiedenen Single Malt Whiskys insgesamt sehr maritime, leicht torfig und rauchige sowie pfeffrige Aromen. Die Single Malts der Central Highlands haben insgesamt sehr unterschiedliche Charaktere, aber auch ein paar Gemeinsamkeiten: Sie schmecken fast alle nach Heidekraut und Honig, sind leichter und süßer als ihre Verwandten aus dem Osten, aber trotzdem nicht so süß, wie die Single Malts aus der Speyside. Diese Single Malts haben Aromen von Veilchen, Holunder, Birne, Minze und Gewürzen. Die Eastern Highlands werden oft mit der Speyside gleichgesetzt, deren Single Malts nördlich von Aberdeen oft malzig, leicht süß und rauchig schmecken, Südlich von Aberdeen werden sie fülliger und weniger rauchig mit Toffee- und Zitrus-Aromen. Die Northern Highland Whiskys haben einen leichten Körper und sind delikat. Sie besitzen komplexe Aromen, sind manchmal eine Spur salzig, schmecken nach Birne, Kirschholz oder etwas rauchig.
Insgesamt bieten die Highlands eine große Breite an abwechslungsreichen, warmen und abgerundeten Single Malt Whiskys. Destillerien, wie Glenmorangie, Dalwhinnie, Edradour und Old Pultreney sind unter Highland Whisky Liebhabern besonders bekannt und beliebt.
INSELN:
Die Islands sind spektakulär, kraftvoll und geradezu überschäumend……
Die vom Wind umpeitschten Inseln Orkney und Skye sowie die etwas geschützter gelagerten Inseln Mull, Arran und Jura verteilen sich um das schottische Festland herum und haben die Produktion hervorragender Single Malt Whiskys gemein. Talisker, Tobermory und Arran sind nur einige der sehr abwechslungsreichen Islands Single Malts, die in den 7 Destillerien, die sich von Norden bis Süden auf den kleinen schottischen Inseln verteilen, hergestellt werden. Vereint werden die vielfältigen Charaktere und Aromen der Single Malt Whiskys durch einen insgesamt sehr kräftigen, teils rauchigen und maritimen Geschmack.
Auf der Insel Orkney liegen die beiden Brennereien Highland Park und Scapa, die jeweils einen torfig bis leicht süßen Single Malt herstellen. Von der Isle of Skye kommt der berühmte Talisker, der sehr aromatisch und pfeffrig-würzig sowie leicht rauchig schmeckt. Auf der der Isle of Jura produziert die gleichnamige Destillerie einen leicht fruchtigen, frisch-würzigen Single Malt Whisky. Die Destillerie Tobermory hat ihren Sitz auf der Isle of Mull. Hier werden mehrere Whisky-Marken, wie beispielsweise der gleichnamige ungetorfte, delikat-fruchtige Tobermory sowie der getorfte, rauchig-salzige Ledaig hergestellt. Eine der wenigen heute noch unabhängigen Destillerien liegt auf der Isle of Arran: Seit 1995 produziert sie einen Single Malt Whisky, einen süß-würzigen und sehr fruchtigen Geschmack verspricht.
Auf den äußeren Hebriden befindet sich seit 2008 die Destillerie Abhainn Dearg, über diesen Whisky und den Geschmack ist noch sehr wenig bekannt.
ISLAY:
Die Gegend ist sehr fruchtbar und sattgrün und im Süden von Islay vor allem felsig. Der dunkle, braune Torf durchzieht die ganze Insel und hinterlässt seine Spuren auch im Wasser, das für viele Islay Whiskys sogar beim Brennvorgang verwendet wird.
Die südlichen Destillerien Ardbeg, Laphroaig und Lagavulin trocknen ihr Malz mit bis zu 50% Torfanteil und verwenden das braune Torfwasser für jede Phase der Herstellung. Sie produzieren sehr kräftige Whiskys, die mit Torfrauch, Salzwasser und Jod angereichert sind und nach Rauch, Teer, Jod und Karbol schmecken.
Die nördlichen Destillerien Bruichladdich und Bunnahabhain stellen verhältnismäßig mildere und leichtere Single Malt Whiskys her. Sie verwenden kein torfiges Wasser und nur leicht oder gar nicht über dem Torffeuer getrocknete Gerste. Diese Single Malt Whiskys schmecken moosig, nach Seetang und Nüssen und weniger nach Rauch. Sie sind im Abgang aber trotzdem, für Islay Whiskys typisch trocken.
Ein Coal lla Whisky ist delikat und grünlich,sowie mit süssen Aromen und dem Geschmack von Torf, Jod und Salz angereichert. Das Finish ist kräftig und lang. Der Bowmore Whisky ist weniger kräftig, aber ebenfalls torfig. Er besitzt Toffee – Aromen, einige florale Anklänge und schmeckt nach einem Hauch von Leinsamenöl.
LOWLANDS:
Leicht hügeliges, fruchtbares, grünes Land, das über und über von Feldern mit Heuballen durchdrungen ist – So können sich Whisky-Liebhaber die schottische Region Lowlands vorstellen.
Die Lowlands liegen unterhalb der Highlands, im Süden Schottlands. Sie vereinen den Central Belt und die Southern Uplands mit ihrem Namen, den sie 1784 im sogenannten „Wash Act“ Schottlands mit der Trennung von den Highlands erhalten haben. Auf den zahlreichen Feldern der Lowlands wird Getreide, das für die Produktion der Schottischen Whiskys verwendet wird, angebaut. Von hier stammt auch das berühmte Getreide „Golden Promise“.
Der leichte und frische Single Malt Whisky, für den die Lowlands berühmt sind, wird aktuell in den Distillerien Glenkinchie, Auchentoshan und Bladnoch produziert – die drei letzten Single Malt Brennereien der ursprünglichen zehn aktiven.
Ein Single Malt Whisky aus dieser Region ist eher mild und nicht oder nur wenig torfig, da meistens kein oder wenig Torf beim Trocken des Malzes für die Whisky-Herstellung verwendet wird. Die Single Malts der Lowlands sind heller als die der Highlands und erinnern geschmacklich stark an ihre irischen Brüder, da sie wie diese oft auch dreimal destilliert werden. Sie sind im Allgemeinen sehr frisch und sanft, besitzen blumige, nach Kräutern duftende oder fruchtige Aromen und schmecken im Abgang trocken.
Die neusten Destillerien aus dieser Region sind Daftmill, Ailsa Bay, Annandale, Eden Mill und Kingsbarns über welche wir noch nichts Konkretes sagen können.
SPEYSIDE:
Die Speyside ist eine wunderbar grüne und fruchtbare Region um den schottischen Fluss Spey herum. Bis zum heutigen Tage wird in ca. 50 Destillerien Single Malt Whisky produziert.
Die Gebiete um den Spey, Schottlands zweitgrößten und längsten Fluss, bilden das Herz der schottischen Whiskyproduktion, die in der Speyside Single Malts wie Glenrothes, Glenfarclas und Balvenie hervorbringt. Immerhin befinden sich hier über die Hälfte aller Schottischer Whisky Destillerien.
Die Single Malts aus der Speyside sind grundsätzlich eher süße Whiskys. Sie erfreuen mit klassischen Aromen von frischen Früchten, wie Äpfel und Birnen, sowie Vanille und Honig, die zu komplexen, eleganten und anspruchsvollen Single Malt Whiskys komponiert werden. Haben sie ein entsprechendes Alter erreicht, entwickeln sie ein süß-würziges Aroma, mit einem Hauch von getrockneten Früchten – Verstärkt wird dieser Geschmack, wenn ein Single Malt in aromatischen Sherry-Fässern gelagert wird.
Die Speyside Single Malts reizen mit verführerischen Düften, wie Rosen, Veilchen, Nelken und Früchten. Ihr Körper variiert je nach Destillerie von reichhaltig und voll, bis hin zu leicht und weich. Bekannte Single Malt Destillerien aus der Speyside sind Aberlour, Cardhu sowie Macallan, Glen Grant und Glenfiddich.